Endlich ist es soweit: am 16. Oktober hat die Deutsche Bahn die vier Trassierungsräume der NBS/ABS Ulm-Augsburg vorgestellt. Die Trassierungsräume sind derzeit noch 500-Meter breit und sollen im nächsten Planungsschritt auf nur 20 Meter breite Linien konkretisiert werden. Die 160 Jahre alte Strecke wird perspektivisch auf bis zu 300 km/h ausgebaut. Zukünftig beträgt die Fahrzeit zwischen Ulm und Augsburg dann nur noch 26 statt 43 Minuten. Dieses Ziel ergibt sich aus den Zielfahrplänen zum Deutschlandtakt und wäre durch einen reinen Ausbau an der Bestandsstrecke nicht zu erreichen.

Allen vorgestellten Varianten ist gemeinsam, dass sich im Westen in einem Bereich zwischen Neu-Ulm und Nersingen/Unterfahlheim eine Neubaustrecke aus der bestehenden Strecke ausfädelt und im Osten in Dinkelscherben, Diedorf oder direkt in Augsburg wieder in die Bestandsstrecke einmünden wird. Zudem führen alle Varianten südlich an Günzburg, zum Teil südlich an Ichenhausen vorbei; der bestehende Bahnhof Günzburg soll aber über die Bestandsstrecke angebunden werden und nach den Planungen für den Deutschlandtakt fast doppelt so oft wie heute von Fernzügen angefahren werden.

Eine Strecke, die durchgehend an der Autobahn entlangführt, gibt es als Variante nicht. Mindestens im Bereich Zusmarshausen weichen die beiden „autobahnnahen“ Varianten von der A 8 ab und umfahren den Ort entweder nördlich oder südlich.

Die Neubaustrecke soll güterzugtauglich sein und deshalb mit geringen Steigungen auskommen. Darum werden alle Varianten voraussichtlich teilweise Tunnelstrecken erfordern, in einer Variante auch unter dem Stadtgebiet von Augsburg und Neusäß.

Die vier beziehungsweise fünf Grundvarianten sind zum Teil „kombinierbar“, können also an den Schnittpunkten auf eine Trasse einer anderen Variante wechseln.

Die Planungen stehen erst am Anfang. Welche Streckenabschnitte also ausgebaut und wo ein Neubau sinnvoll ist, ist noch vollkommen offen. Die Initiative „Magistrale für Europa“ spricht sich auch weiterhin für eine ergebnisoffene Planung aus. Wichtig ist, dass im Rahmen der Anforderungen aus dem Bundesverkehrswegeplan und dem Deutschlandtakt ausgebaut wird. Denn, so Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „es geht um das letzte Stück der großen Ost-West-Magistrale von Frankreich quer durch Süddeutschland und weiter nach Österreich, die Slowakei und Ungarn. Es entsteht ein regionaler und ein überregionaler Nutzen“.

Weitere Informationen finden Sie im digitalen Infomarkt des Bahnprojekts Ulm-Augsburg.

Bildquelle: Bahnprojekt Ulm-Augsburg