Delegation setzt sich im Gespräch mit EU-Korridorbeauftragten Peijs und hohen Bahnvertretern mit der neuen Korridorkonzeption der EU-Kommission auseinander – Intermodaler Charakter des Rhein-Donau-Korridors steht im Fokus

Cesare Bernabei, Policy Coordinator EU Kommission Generaldirektion Mobilität und Verkehr, Karla Peijs, EU-Koordinatorin für den Rhein-Donau Korridor, Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der Flughafen München GmbH, Markus Lorenz, Geschäftsführer der Initiative „Magistrale für Europa“ (v.r.n.l.)

Im neuen Korridorkonzept der EU steht der multimodale Charakter der europäischen Verkehrspolitik im Fokus. Dieser Fakt wurde bei einer Sitzung der Magistrale für Europa am Flughafen München deutlich. Nach der Begrüßung und Ausführungen hinsichtlich der Anbindung des Flughafens durch Herrn Dr. Michael Kerkloh, Geschäftsführer des Flughafen München, erläuterte Frau Karla Peijs, Korridorbeauftragte der EU für den Rhein-Donau-Korridor, die Arbeitsschwerpunkte im Korridor bis ins Jahr 2030. Als die dreivorrangigen schienenbezogenen Anliegen der EU-Politik für dieTranseuropäischen Korridore nannte Peijs den Ausbau der grenzüberschreitenden Verbindungen, die Beseitigung von„Flaschenhälsen“, sowie die Schließung von Lücken beim Bahn-Ausbau. Der Übergang von einem Transportmittel zu einem anderen und somit die Realisierung des multimodalen Charakters stellt die große Herausforderung im gesamten Korridor dar.

Eine Region mit industrieller und innovativer Kraft wie der Korridor entlang der Achse Paris-Stuttgart-Wien-Budapest braucheleistungsfähige Verkehrswege; deshalb setzt sich die EU-Kommissionfür den Ausbau der Transeuropäischen Netze (TEN) ein, zu denen die Bahn-Achse der Magistrale für Europa gehört: Dies versicherte EU-Korridor-koordinatorin Karla Peijs im Gespräch mit Mitgliedern der Magistrale für Europa. Die europäische Bahn-„Magistrale“ verknüpftmit dem Großraum Paris, Baden-Württemberg und Bayern die dreiinnovationsstärksten Regionen Europas und bildet somit das infrastrukturelle Rückrat des neuen Korridors.

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, Karla Peijs, EU-Koordinatorin für den Rhein-Donau Korridor

Die Bedeutung der Magistrale für Europa lässt sich an den aktuellen Zuweisungen des Multi-Annual Work Programms der Connecting Europe Facility (CEF) erkennen. In Rahmen der CEF-Ausschreibungen entfallen Investitionen von gut 1 Mrd € auf Projekte im Abschnitt der Initiative. Diese umfassen die Aus- und Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen, die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm sowie den grenzüberschreitenden Abschnitt zwischen Freilassing und Salzburg. Damit entfällt mehr als die Hälfte der für Deutschland geförderten Projekte auf Abschnitte entlang der Magistrale.

Im Anschluss an die Diskussion mit Frau Peijs erläuterte Klaus-Dieter Josel, Konzernbeauftragter der Deutschen Bahn AG für Bayern, den aktuellen Stand für die ABS38 (München–Mühldorf–Freilassing). Josel betonte den grenzüberschreitenden Charakter der Magistrale und die Bedeutung dieses wichtigen Abschnittes im neuen Rhein-Donau-Korridor.