Abends in Paris in den Zug steigen und morgens in Wien ankommen? Im Europa der offenen Grenzen sollte dies eigentlich möglich sein. Doch das Netz der europäischen Nachtzüge wurde in den letzten 20 Jahren nicht nur drastisch verkleinert, in Deutschland hat sich die DB sogar komplett aus dem Nachtzuggeschäft zurückgezogen. Vielfach stellt das Flugzeug nicht nur die schnellere, sondern auch die günstigere Variante dar. Doch sie belastet auch das Klima am stärksten.

Dass sich das Geschäft mit den Nachtzuglinien durchaus lohnt, hat die ÖBB mit dem 2016 übernommenen Nachtzuggeschäft der DB bewiesen: beliefen sich die Fahrgastzahlen 2017 nach Unternehmensangaben europaweit noch auf 1,4 Millionen Fahrgäste, so waren es 2018 schon rund 1,6 Millionen. Um diesem Trend Vorschub zu leisten hat die EU Kommission vor dem Hintergrund des Green Deals nun eine Studie zur Revitalisierung von grenzüberschreitenden Nachtzügen ausgeschrieben. Diese soll konkrete Handlungsempfehlungen aufzeigen wie grenzüberschreitende Nachtzugdienste gefördert werden können.

Nachtzüge sollen dabei keine Konkurrenz zu gut laufenden Tagesverbindungen sein. Vielmehr kann mit Ihnen das Potenzial von Hochleistungstrassen auch nachts für lange Strecken genutzt werden.