Die Europäische Kommission hat am Mittwoch, den 9. Dezember 2020 ihre „Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität“ und einen Aktionsplan mit 82 Initiativen vorgelegt, die in den kommenden vier Jahren als Wegweiser für die ganze europäische Transportindustrie dienen soll.

„Mit der präsentierten Strategie werden die Fundamente für den ökologischen und digitalen Umbruch im EU-Verkehrssystem und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Krisen gelegt“, heißt es einer entsprechenden Pressemitteilung der Europäischen Kommission. Wie im europäischen Grünen Deal dargelegt, sollen die verkehrsbedingten Emissionen bis 2050 durch ein intelligentes, wettbewerbsfähiges, sicheres, zugängliches und erschwingliches Verkehrssystem um 90 % verringert werden.

„Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir die Emissionen des Verkehrssektors deutlich verringern. Die heutige Strategie wird die Art und Weise, wie Menschen und Güter in Europa befördert werden, verändern“, so Franz Timmermanns, Exekutiv-Vizepräsident für den Europäischen Green Deal.

Die wichtigsten Ziele im Bereich des Schienenverkehrs:

  • Der Verkehr auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke wird sich bis 2030 verdoppeln.
  • Der Schienengüterverkehr wird bis 2030 um 50% zunehmen und sich bis 2050 verdoppeln.
  • Bis 2030 werden der Schienenverkehr und der intermodale Transport auf dem Wasser gleichberechtigt mit dem reinen Straßenverkehr in der EU konkurrieren können.
  • Die Vervollständigung des TEN-V-Netzes, einschließlich der Hochgeschwindigkeitsstrecken, wird bessere Verbindungen entlang der Hauptkorridore in Europa schaffen.
  • Die Vereinfachung der Nutzung und des Kaufs von grenzüberschreitenden Fahrkarten und die bessere Aufklärung der Fahrgäste über ihre Rechte werden die Attraktivität der Bahn für die Kunden erhöhen.
  • Die Umsetzung des Vierten Eisenbahnpakets und die Öffnung der Schienenverkehrsmärkte für den Wettbewerb werden dazu führen, dass die Eisenbahnunternehmen besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und die Qualität ihrer Dienstleistungen sowie ihre Kosteneffizienz verbessern.
  • Im Jahr 2021 wird die Kommission einen Aktionsplan vorschlagen, um den Schienenpersonenfernverkehr und den grenzüberschreitenden Personenverkehr zu stärken. Um die Emissionen weiter zu senken, muss der Schienenverkehr weiter elektrifiziert werden, und wo dies nicht möglich ist, sollte der Einsatz von Wasserstoff verstärkt werden.
  • Im Güterverkehr sollte ein erheblicher Teil der 75 % der heute auf der Straße beförderten Binnenfracht auf die Schiene und die Binnenschifffahrt verlagert werden.
  • Erhöhte Kapazitäten, verstärkte grenzüberschreitende Koordination und Kooperation zwischen den Betreibern der Schieneninfrastruktur, ein besseres Gesamtmanagement des Schienennetzes und der Einsatz neuer Technologien, wie digitale automatische Kupplung (DAK), werden dies ermöglichen.
  • Das Europäische Jahr der Schiene 2021 ist eine hervorragende Gelegenheit für die Mitgliedstaaten, die Kommission und den Bahnsektor das Thema Bahn in den Mittelpunkt zu rücken.

Quelle: Europäische Kommission I, Europäische Kommission II