Auf einer Veranstaltung der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖVG) mahnt der Chef der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Andreas Matthä, die Ungleichbehandlung von Schiene und Straße an: „Wir haben in Österreich die höchste Besteuerung auf Bahnstrom in Europa, dementsprechend profitiert der Straßengüterverkehr von günstigen Energiepreisen und Mauttarifen“, so der Bahnchef. Folgen dieser Politik seien beispielsweise der rückläufige Modal Split in Österreich. Mittlerweile sei der Anteil von über 30 auf 29 Prozent gesunken.

Seitens des Österreichischen Verkehrsministeriums versucht man diesem Trend entgegenzusteuern. So sind die Mittel für Förderprogramm des Schienengüterverkehrs um 26 Millionen Euro erhöht worden. Nach Auskunft des Ministeriums sei man damit an der Obergrenze des EU-Beihilfenrahmens.

Dennoch fordern Branchenverbände seit langem ein Ende der Ungleichbehandlung von Schiene und Straße, gerad in Bezug auf die Mautabgaben. Hintergrund: Die Schienenmaut muss von allen Nutzern auf allen Strecken des Schienennetzes gezahlt werden, also sowohl von Personen- wie auch Güterzügen. Die Lkw-Maut hingegen gilt beispielsweise in Deutschland nur auf Bundesautobahnen und auf Teilstrecken einzelner Bundesstraßen und nur für Lkw über 7,5 Tonnen Gesamtgewicht.

Quelle: Verkehrsrundschau: Schiene Österreich, Verkehrsrundschau: Modal Split, Allianz pro Schiene