„Main Line for Europe e.V.“ zu Besuch bei der ABS 38

Vergangene Woche empfing die Ausbaustrecke (ABS) 38: München – Mühldorf – Freilassing / Burghausen mit Gesamtprojektleiter Alexander Pawlik den „Main Line for Europe e.V.“ um Geschäftsführerin Annika Hummel im InfoCenter des Großprojekts in Mühldorf am Inn. Das Treffen begleiteten neben Vereinsmitglieder:innen weitere Akteuri:innen der Deutschen Bahn, der Bayerischen und Österreichischen Industrie und Wirtschaft wie auch der Lokal- und Bundespolitik.

Die ABS 38 hatte eingeladen, um sich innerhalb der europäischen Dimension mit Interessenvertreter:innen über den Streckenausbau auszutauschen. Ein großes Anliegen ist das ebenso der „Main Line for Europe“, denn: „Der Bahnausbau in Südostbayern ist für die wichtige europäische Verkehrsachse zwischen Paris und Bratislava/Budapest sehr bedeutend“, betonte Annika Hummel. Mit dem zweigleisigen Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Mühldorf und Freilassing entstehe künftig ein modernes Schienennetz, das mehr Zugverbindungen innerhalb der Region und eine stabile und schnelle Schienenanbindung für die regionale Wirtschaft in das europäische Ausland ermögliche.

Alexander Pawlik (li.) bei der Begrüßung der Delegation „Main Line for Europe“

Das Treffen in Mühldorf, inmitten der Ausbaustrecke 38, war thematisch vielfältig und geprägt von einem lebendigen Austausch unter den Akteur:innen. Erfreut zeigten sich die Teilnehmer:innen, beim Bericht des Gesamtprojektleiters Alexander Pawlik vom Fortschritt des Ausbauprojekts zu erfahren: „Das Projekt schreitet in allen 16 Abschnitten der 145 Kilometer langen Strecke stetig voran. Im ersten eingereichten Abschnitt stecken wir mitten im Genehmigungsprozess. In Kürze starten Anhörung und Erörterung der Einwendungen, die Anwohner:innen und Träger:innen öffentlicher Belange an das Eisenbahn-Bundeamt gegeben haben. Das Baurecht ist näher denn je.“

In dem erst im September neu gegründeten Verein „Main Line for Europe“, der aus der gleichnamigen Initiative hervorging, ist die Region Südostbayern personell stark vertreten. Mit dem Logistikleiter der Wacker Chemie, Dr. Thomas Bronnert, ist erstmals ein Vertreter eines Wirtschaftsunternehmens im Vorstand des Vereins Main Line for Europe e.V.. Er bringt die Belange des Güterverkehrs ein: „Die ABS 38 ist auf Grund ihrer Eingleisigkeit in weiten Bereichen und des Dieselbetriebs immer noch das Nadelöhr auf der Gesamtstrecke der Main Line. Und das gilt für den Personenverkehr, aber auch in immer stärkerem Maße für den Güterverkehr, der wegen der infrastrukturellen Defizite zunehmend unzuverlässig und unplanbar wird. Dieser Entwicklung müssen wir entgegenwirken“, sagte Dr. Bronnert.

Das bekräftigte auch Annika Hummel: „Wir sind uns einig, dass die ABS 38 zu den Schlüsselprojekten des Transeuropäischen Netzes zählt und wir gemeinsam alles daran setzen, größtmögliche Verzögerungen bei der Realisierung zu vermeiden. Letztlich können wir nur mit einer starken Schiene die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft sichern, die gesteckten Klimaschutzziele erreichen und geopolitische Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern langfristig vermeiden.“

Alle Beteiligten zeigten sich sehr zufrieden mit dem einheitlichen inhaltlichen Kurs bei dem Austausch. „Die große Beteiligung beim heutigen Termin verdeutlicht, dass unser Projekt mit dem Bestreben einer zügigen Fortentwicklung der Strecke nicht allein ist. Man spürt, wie wichtig allen Beteiligten ein gemeinschaftliches Auftreten für eine starke Schiene von Südostbayern nach Europa ist. Das verleiht uns viel Rückenwind für den weiteren Projektverlauf“, verdeutlichte Alexander Pawlik abschließend.

Einziger Wehrmutstropfen für Martin Siebert: „Der Bahnstreik samt Zugausfällen kam heute natürlich sehr ungünstig. Sonst wären sicherlich noch mehr Gäste spontan in unsere Ausstellung spaziert. Dennoch war es ein gelungener Nachmittag für uns.“