Während der Bauphase der Ausbaustrecke 38 wird der Schienengüterverkehr ins Chemiedreieck auch umgeleitet werden müssen. Bis zum voraussichtlichen Baubeginn 2027 ist noch Zeit, doch Umleiterverkehre sind bereits jetzt sorgsam vorzubereiten. Dazu lud die ABS 38 kürzlich eine Delegation von Vertretern der im Chemiedreieck Burghausen ansässigen Firmen ins InfoCenter nach Mühldorf ein.
„Umleiterstrecken sind die Grundlage, um den umfangreichen Schienengüterverkehr auf unserer Ausbaustrecke bis ins Chemiedreieck während der Bauphase aufrecht erhalten zu können“, verdeutlichte der Gesamtprojektleiter der ABS 38. Mit Blick auf Ausweichstrecken seien bereits vor Baubeginn Maßnahmen erforderlich. Deshalb setze die ABS 38 mit Matthias Schmidt einen eigenen Projektleiter ausschließlich für dieses Thema ein.
Zunächst einmal wichtig war es, alle auf den gleichen Kenntnisstand hinsichtlich des Streckenausbaus zu bringen. Dazu skizzierte Sven Kluba, Leiter des Streckenabschnitts West der ABS 38, das Projekt samt ungefährer Zeitschiene. So wurde der Abschnitt 1.4 vor Kurzem zur Genehmigung beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht, er werde als erster voraussichtlich ab 2027 in den Bau überführt. Die Projektleiter der Planungsabschnitte 2 (von Ampfing nach Tüßling) und 4 (von Tüßling nach Burghausen), Aydin Aliakar und Martin Pribosic, ergänzten noch mit den Details zu den bevorstehenden Baumaßnahmen ihrer jeweiligen Abschnitte, welche beide elektrifiziert werden.
Neben dem gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzen ging es den Teilnehmer:innen dann auch darum, gemeinsame Themen zu identifizieren, die sehr vielseitigen Interessen aufzunehmen und den Abstimmungsprozess in Gange zu setzen. Doch auch einige fachliche Details diskutierte die Teilnehmerrunde bereits an – z.B. über Begegnungsabschnitte und Überholmöglichkeiten, Übergabegleise, Sperrpausen oder Schwerlastverkehr.
Matthias Schmidt zeigte grob einige mögliche Umleiterstrecken auf. Sein erstes großes Aufgabenpaket sei es, als Grundlage seiner Planungen, verlässliche Kennzahlen, wie u.a. auch Zugzahlen, zu ermitteln. Der Projektleiter betonte zugleich: „Schulterschluss ist wichtig. Denn nur gemeinsam kriegen wir die Strecken leistungsfähig. Erfahrungen auszutauschen hilft für den weiteren Planungsprozess.“
Die Gäste aus dem Chemiedreieck signalisierten Konsens: Es sei wichtig, sich ab sofort kontinuierlich gegenseitig von bisherigen Erfahrungen zu berichten und sich bei künftigen Kapazitätsengpässen untereinander sehr eng abzustimmen. Sie lobten das konstruktive Treffen und dankten der ABS 38 für die frühzeitige Initiative. Fortsetzungen des Austausches werden folgen, noch bevor der Verkehr auf der ABS 38 umgeleitet werden muss.
Quelle: Pressemitteilung der DB Netz AG