Karlsruhe, 23. September 2025 – Am gestrigen Tag fand die Jahreshauptversammlung und Mitgliedsversammlung der Initiative Main Line for Europe e.V. statt. Die Veranstaltung war in zwei Teile gegliedert: die Mitgliederversammlung und die öffentliche Hauptversammlung, die mit spannenden Vorträgen rund um den Ausbau und die Bedeutung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs beeindruckte.
Über die Initiative Main Line for Europe e.V.
Die 1990 gegründete Initiative Main Line for Europe e.V. setzt sich für den Ausbau der Schienenachse Paris-Budapest/Bratislava ein. 24 Städte, Regionen und Unternehmen engagieren sich für diese zentrale Verkehrslinie, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit stärkt, sondern auch zur Verbesserung der Lebensqualität und des Klimaschutzes beiträgt.
Neuwahlen im Vorstand der Initiative
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde der Vorstand neu gewählt. Der langjährige Vorstandsvorsitzende, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, wurde erneut in seinem Amt bestätigt. Ebenso wurde die Straßburger Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian wiedergewählt, ebenso wie Herr Bronnert, Logistikleiter bei Wacker Chemie. Darüber hinaus wurde Herr Rainer Wieland, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart, als Nachfolger von Herrn Bopp gewählt. Mit seiner umfassenden Europakompetenz wird Herr Wieland die Initiative zukünftig tatkräftig begleiten.
„Eine moderne und leistungsfähige Bahnverbindung quer durch Europa ist nicht nur ein infrastrukturelles Großprojekt – sie ist ein europäisches Versprechen. Die Magistrale für Europa verbindet Menschen, Märkte und Perspektiven. Ich freue mich, mit meiner neuen Funktion im Vorstand daran mitzuwirken, diese Vision Realität werden zu lassen.“ So Rainer Wieland, Verbandsvorsitzender des Verbands Region Stuttgart, nach seiner Wahl in den Vorstand des Main Line for Europe e.V.
„Wir freuen uns sehr, dass Herr Wieland mit seiner Expertise und Erfahrung im europäischen Kontext den Ausbau und die Weiterentwicklung der Magistrale für Europa unterstützen wird“, sagte Frau Annika Hummel, Geschäftsführerin des Main Line for Europe e.V, nach der Wahl.
Öffentliche Hauptversammlung mit spannenden Vorträgen
Im Anschluss fand die öffentliche Hauptversammlung statt, bei der drei hochinteressante Vorträge die Teilnehmer in die aktuellen Entwicklungen des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs mitnahm.
Phillip Langefeld, Leiter Infrastrukturprojekte Südwest der von DB InfraGO AG, sprach über die Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn im Bereich Baden-Württemberg entlang der Strecke Paris-Stuttgart-Bratislava. Besonders hervorzuheben war seine Darstellung der geplanten Generalsanierungen auf der Magistrale für Europa, die nicht nur die Strecken selbst betreffen, sondern auch die Digitalisierung der Stellwerke entlang der Strecke weiter voranbringen wird. Langefeld betonte, dass durch diese Maßnahmen in den kommenden 5 bis 8 Jahren keine weiteren Eingriffe in den Betrieb vorgenommen werden müssen. Für Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs), die von den Generalsanierungen betroffen sind, wird es laut Langefeld zudem eine Vereinbarung geben, dass sie lediglich die Trassenentgelte für die fiktive ursprüngliche Strecke zahlen müssen.
Herr Pawlowski, Countrymanager der WESTbahn Deutschland GmbH, berichtete über den erfolgreichen Markteintritt der WESTbahn im deutschen Teil der Magistrale und gab einen Einblick in die Herausforderungen, denen sich nicht-bundeseigene Bahngesellschaften beim Markteintritt in Deutschland stellen müssen. Ein zentrales Thema war die hohe Differenz bei den Trassenpreisen: Während WESTbahn in Österreich von deutlich niedrigeren Kosten betroffen ist, zahlen EVUs in Deutschland bis zu sieben Mal höhere Trassenpreise. Pawlowski betonte, wie wichtig es ist, diese Herausforderungen zu überwinden, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu ermöglichen.
Abschließend sprach Herr Schwarzmann, Geschäftsführer der TTK, zum Thema „Magistrale für Europa – internationale Verbindungen, regionale Mehrwerte und lokale Handlungsmöglichkeiten“. Er stellte heraus, wie wichtig ein gut ausgebauter Schienenkorridor für Unternehmen wie die TTK ist, insbesondere in Bezug auf die Fachkräftegewinnung. Schwarzmann unterstrich, dass der Ausbau der Magistrale nicht nur für den internationalen Verkehr von Bedeutung ist, sondern auch lokale wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, die insbesondere für mittelständische Unternehmen von großer Relevanz sind.
Fazit
Die Veranstaltung bot einen umfassenden Einblick in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen rund um den Ausbau der Magistrale für Europa. Die neu gewählten Vorstandsmitglieder setzen sich weiterhin mit Nachdruck
für die Förderung des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs ein. Die vorgestellten Projekte und die spannenden Vorträge unterstrichen einmal mehr die Bedeutung eines leistungsfähigen und zukunftsfähigen Schienennetzes für Europa.