Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird Stuttgart deutschlandweit zum ersten digitalen Schienenknoten ausbauen. Dabei soll in einer ersten Phase die komplette S-Bahnflotte auf der Stammstrecke sowie dem inneren S-Bahn-Knoten mit der neuen Leit- und Sicherungstechnik ETCS Level 2 („European Train Control System“) ausgestattet werden. Der Zeitplan für die Metropolregion sieht eine Umsetzung bis 2025 vor, anschließend sollen die Ergebnisse aus dem Modellprojekt auch auf die Region übertragen werden und zu einer Ausweitung der Digitaltechnik im Stuttgarter Umland führen.
Nachdem lange unklar war, ob das Bundesfinanzministerium die Mittel für eine moderne Stellwerks- und Sicherungstechnik zur Verfügung stellen würde, herrscht bei der Initiative „Magistrale für Europa“ Erleichterung darüber, dass die Finanzierung für das Zugsicherungssystem ETCS nun zumindest im Regional- und S-Bahn-Verkehr steht.
„Durch den Einsatz von ETCS können die Kapazitäten der vorhandenen Infrastruktur optimal genutzt werden. Aus Nutzerperspektive bedeutet eine Kapazitätserweiterung mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit im ÖPNV“, so Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, Vorsitzender der Initiative. Dabei komme eine höhere ÖPNV-Betriebsqualität auch dem Fernverkehr zugute, denn die Ziel- und Quellverkehre müssten ja auch abfließen können. Darüber hinaus sei besonders wichtig, dass die gewonnenen Erfahrungen aus dem Modellprojekt dann auch in weitere Projekte zur ETCS-Ausrüstung fließen, so der Vorsitzende weiter: „Dies ist auch ein wichtiger Schritt um die Umsetzung des EU-Ziels einer Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene weiter voranzutreiben“.
Für die Umsetzung der wesentlichen Elemente des Modellprojekts „Digitaler Knoten Stuttgart“ stehen nach Ministerialangaben bis 2023 zunächst 570 Millionen Euro zur Verfügung.