Fenrich: „Ausstieg aus Stuttgart 21 würde auch außerhalb Baden-Württembergs großen Flurschaden anrichten“ / Straßburgs OB Ries: „Franzosen hoffen und erwarten, dass Projekte vorangetrieben werden“ / Arbeitskreis tagte in Karlsruhe
„Die Initiative ‚Magistrale für Europa’ bekennt seit Anfang November mit einer Stadtbahn in unserem Design im gesamten Netz des Karlsruher Verkehrsverbundes Farbe für das Projekt Stuttgart 21“, begrüßte Magistrale-Vorsitzender, Oberbürgermeister Heinz Fenrich, die Vertreter der transeuropäischen Initiative am Freitag im Karlsruher Rathaus zu ihrer turnusmäßigen Arbeitstagung. „Ein Ausstieg aus Stuttgart 21 würde auch außerhalb Baden-Württembergs großen Schaden anrichten“, unterstrich der Vorsitzende in seiner Eröffnungsrede und erinnerte daran, dass Deutschland im Verleich mit seinen europäischen Nachbarn schon heute in seine Schieneninfrastruktur zu wenig investiere. „Unsere Nachbarn erwarten daher zu recht, dass Projekte wie Stuttgart 21, mit deren Bau bereits begonnen wurde und deren Finanzierung gesichert ist, auch fertig gestellt werden“, so Fenrich.
Auch Straßburgs Oberbürgermeister Roland Ries, gleichzeitig Vorsitzender der Association TGV-Est Européen, und Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl beziehen in dieser Frage – neben anderen Persönlichkeiten aus der Politik und dem gesamten öffentlichen Leben, eindeutig Stellung in „aktuell 17“, dem neuen Newsletter der Initiative „Magistrale für Europa“. Ries im Editorial: „Wir Franzosen hoffen und erwarten, dass auch in unserem Nachbarland die Schienenprojekte vorangetrieben werden. Stuttgart 21 und Stuttgart-Ulm müssen jetzt realisiert werden“. Dr. Kurt Gribl unterstreicht: „Die Realisierung des Bahnprojektes Stuttgart 21/Stuttgart-Ulm in Baden-Württemberg (…) ist auch für die Verkehrsgunst und Wettbewerbsfähigkeit der Region Augsburg, des drittgrößten Wirtschaftsstandortes in Bayern, von zentraler Bedeutung“.
Auf der Tagesordnung der Arbeitstagung der Initiative in Karlsruhe stand auch die Verkehrspolitik der Europäischen Union. Ellen Kray, Mitarbeiterin des EU-Koordinators Prof. Péter Balázs, berichtete über die kürzlich veröffentlichten Vorschläge der Europäischen Kommission zur Zukunft der Transeuropäischen Netze ab 2014.
OB Fenrich: „Die Magistrale wird auch in der künftigen Verkehrspolitik der Europäischen Union eine zentrale Rolle spielen. Insbesondere durch Zugehörigkeit zum ‚Kernnetz’ und die Verknüpfung mit dem bis nach Südosteuropa reichenden ‚Donau-Korridor’ wird die Magistrale auch in die so genannte Donaustrategie der Europäischen Union eingebunden werden müssen, die auch das Land Baden-Württemberg unterstützt.“
Vor diesem Hintergrund sei es umso erfreulicher, dass im Rahmen der Sitzung das „Centre of Budapest Transport“ offiziell der Initiative beigetreten ist (http://www.bkk.hu). Das „Centre of Budapest Transport“ wurde Ende 2010 neu geschaffen und hat den Auftrag, alle verkehrsrelevanten Aktivitäten Budapests zu bündeln und die Budapester Verkehrsstrategie vorzubereiten und umzusetzen.