Die Überraschung war groß: auf der Pressekonferenz zur Rettung von Austrian Airlines verkündete Klimaministerin Leonore Gewessler das 1-2-3-Klimaticket werde nun zum Jahreswechsel eingeführt. Allerdings vorerst noch mit Abstrichen: Idee des Tickets war, dass ein Jahresticket pro Bundesland nur einen Euro pro Tag kosten soll, also 365 Euro pro Bundesland. Für zwei Bundesländer käme das Ticket auf zwei mal 365 Euro, also 730 Euro. Und für ganz Österreich, also für alle neun Bundesländer, müsste man 1.095 Euro pro Jahr bezahlen.
Da neben den finanzierenden Gebietskörperschaften (Bund, Länder und Gemeinden) auch die unterschiedlichen Verkehrsverbünde mit ins Boot geholt werden müssen, soll zunächst nur die 1.095 Euro Version angeboten werden. Die Finanzierung soll durch den Bund erfolgen, benötigt werden rund 240 Millionen Euro.

Österreich ist ein Land der Pendler: Mehr als die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung verlässt täglich ihre Wohngemeinde, um zur Arbeit zu fahren. Diese Pendler sind es vor allem, die vom neuen Klimaticket profitieren und entlastet werden sollen. Denn mit 13,4 Prozent fährt fast ein Sechstel aller Pendler zur Arbeit in ein anderes Bundesland. Die stärksten Pendlerbewegungen gibt es nach Wien, wo etwa jeder vierte Erwerbstätige aus einem anderen Bundesland anreist.
Profiteure des Klimatickets werden die vielen österreichischen Pendler. Laut der Tageszeitung Kurier verlässt rund die Hälfte aller Berufstätigen ihre Wohngemeinden, über 13 Prozent arbeiten sogar in einem anderen Bundesland. Aktuell kostet die Österreichcard, mit welcher man den öffentlichen Verkehr aller Bundesländer zum Flat-Tarif nutzen kann, 1.944 Euro.