Studie der Deutschen Bahn zeigt positive Auswirkungen des Projekts Ausbau und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel für Wirtschaft, Umwelt und Menschen in der Region • Projekt generiert jährlich 300 Millionen Euro Wertschöpfung in der Region • Pendler:innen im Regionalverkehr sparen durchschnittlich fünf Minuten pro Weg • 190.000 Tonnen CO2-Einsparung durch Umstieg auf die Bahn
• Untersuchung der Beispielkommunen Freiburg, Lahr und Eschbach macht deutlich: Große und kleine Gemeinden profitieren vom Ausbau

(Stuttgart, 20. September 2023) Der Ausbau der Rheintalbahn ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn (DB). Der Aus- und Neubau zwischen Karlsruhe und Basel hat eine große überregionale Bedeutung: Zwei zusätzliche Gleise bringen kürzere Fahrzeiten im Fernverkehr und mehr Kapazität für den Güterverkehr. Eine wissenschaftliche Studie zeigt nun erstmals, wie der
Ausbau bereits während der Bauzeit die regionale Wirtschaft stärkt und Umwelt und Menschen vor Ort kurz- und langfristig profitieren werden.

Philipp Langefeld, Leiter Großprojekt Karlsruhe–Basel: „Wir wollten wissen, welche sichtbaren und spürbaren Vorteile durch unser Projekt für die Region entstehen. Die Studie zeigt: Von den Milliarden, die wir in die Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–
Basel investieren, verbleibt eine gewaltige Summe in der Region. Die Investitionen in den Ausbau der Rheintalbahn kommen der Wirtschaft, der Umwelt und damit den Menschen vor Ort auf vielfältige Weise zugute: Wir schaffen beziehungsweise sichern
rund 3.000 Arbeitsplätze, generieren jährlich circa 300 Millionen Euro Wertschöpfung und sparen etwa 190.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Alle Reisenden sparen Zeit und rund 200.000 Anwohner:innen werden vom Schienenlärm entlastet.“

Ausbau stärkt Wirtschaft, Steuereinnahmen und Arbeitsmarkt in der Region Der Bund und die DB investieren rund 14,2 Milliarden Euro in den Aus- und Neubau der Strecke. Die Nachfrage von Bau- und Planungsleistungen stützt insbesondere das Baugewerbe in der Region, aber auch Unternehmensdienstleistungen und Industrie profitieren. Ein Großteil der Investitionen verbleibt als Wertschöpfung in der Region, zum Beispiel in Form von Gewinnen bei den beteiligten Unternehmen, Löhnen für die beteiligten Arbeitnehmer:innen sowie Steuereinnahmen. Mit den seit 1996 getätigten Investitionen haben die regionalen Unternehmen bereits etwa 1,7 Milliarden Euro Wertschöpfung generiert. Bundesweit können bis Mitte der 2040er Jahre bis zu 8,3 Milliarden Euro Wertschöpfung entstehen, etwa 70 Prozent (5,9 Milliarden) davon in der Region. Rund 300 Millionen Euro Wertschöpfung jährlich
werden bereits in den nächsten 15 Jahren in der Region geschaffen. Kommunen vor Ort profitieren durch höhere Gewerbesteuereinnahmen, hier besteht ein zusätzliches Potenzial von drei bis sechs Millionen Euro im Jahr.
Gleichzeitig schafft der Ausbau neue Arbeitsplätze auf dem lokalen Arbeitsmarkt in den Bereichen Instandhaltung und Logistik. In den kommenden 15 Jahren können so bis zu 3.000 sichere Arbeitsplätze entstehen.

Positive Effekte für Reisende, Anwohner:innen und die Umwelt

Mit Fertigstellung des Projekts profitieren Reisende von Zeitersparnissen, besserer Pünktlichkeit und einer Erhöhung des verkehrlichen Angebots. Pendler:innen im Regionalverkehr sparen im Projektraum durchschnittlich fünf Minuten pro Weg,
Reisende im Fernverkehr bis zu 25 Minuten. Rund 200.000 Menschen entlang der Strecke werden vom Schienenlärm entlastet,
indem die DB den Güterverkehr auf die neue Strecke verlagert. Der Ausbau der Strecke schafft die Voraussetzung, um jährlich rund 1,1 Millionen Menschen zusätzlich auf der klimafreundlichen Schiene zu befördern. Dadurch werden pro Werktag rund 3.700 Pkw-Fahrten vermieden. Auch die Nachfrage im Flugverkehr sinkt voraussichtlich. So können jährlich insgesamt rund 190.000
Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Auf diesem Weg leistet das Projekt einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende.

Sowohl große als auch kleine Gemeinden profitieren

Anhand von drei konkreten Beispielkommunen untersuchten die Expert:innen, wie Städte und Gemeinden unterschiedlicher Größe vom Ausbau profitieren können. Eine Kommune ist Freiburg im Breisgau, Großstadt und Metropolregion, deren wirtschaftlicher Schwerpunkt im Bereich Dienstleistung und Tourismus liegt. Als Beispiel für eine mittelgroße Stadt mit einem starken Fokus auf Logistik und verarbeitendem Gewerbe dient Lahr. Mit der Gemeinde Eschbach wurden Effekte für kleinere Gemeinden ohne direkte Anbindung an das Schienennetz untersucht. Alle drei Beispielkommunen profitieren deutlich vom Ausbau. Zum einen wird es
leiser: In allen Kommunen verläuft die Rheintalbahn heute durch Wohngebiete. Die Wohnlagen an der Strecke werden durch die Verlagerung der Güterzüge auf die zwei neuen Gleise an der Autobahn deutlich entlastet. Zum anderen werden zentrale
Zielorte schneller mit der Bahn erreicht: Für Einwohner:innen von Lahr verkürzt sich die Fahrzeit nach Kehl beispielsweise um etwa zehn Minuten, Eschbacher:innen können mit einem angepassten Bustakt künftig zehn Minuten bei der Fahrt nach Freiburg einsparen. Freiburg profitiert von den Verbesserungen im Fernverkehr und einer Angebotsverdichtung im Nahverkehr.

Arbeitsmarkt vergrößert sich

Mit verkürzten Fahrzeiten und höheren Taktungen können in der gleichen Zeit deutlich mehr Menschen die Kommunen erreichen. Das hat positive Effekte auf den Arbeitsmarkt für Beschäftigte und Unternehmen. Arbeitnehmer:innen haben mehr Möglichkeiten bei der Job- und Ausbildungswahl und für Unternehmen gibt es ein größeres Einzugsgebiet potenzieller Interessenten.

Über die Studie

Die DB hat die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS) und die PVT Transport Consult GmbH (PTV) mit der Durchführung der Studie „Regionalökonomische, verkehrliche und umweltpolitische Effekte des Ausbaus der Rheintalbahn“ beauftragt. Die Studie bedient sich unterschiedlicher Methoden, darunter quantitative und modellbasierte Analysen sowie
leitfadengestützte Einzelinterviews mit Akteur:innen aus regionalen Unternehmen und Institutionen.

Hinweis für Redaktionen:
Die Studie sowie begleitendes Video- und Textmaterial finden Sie unter
http://www.karlsruhe-basel.de/studie

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://www.karlsruhe-basel.de

Das Großprojekt Karlsruhe–Basel wird kofinanziert von der Europäischen Union.

Presseinformation
Herausgeber: Deutsche Bahn AG, Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland