Drittes Gleis zwischen Freilassing und Salzburg beseitigt Nadelöhr auf der „Magistrale für Europa“. Initiative fordert Ausbau zu europäischer Hochleistungsachse
Nadelöhr auf der „Magistrale für Europa“ beseitigt
Mit der Eröffnung eines dritten Gleises zwischen den Bahnhöfen Freilassing und Salzburg-Liefering wird an der deutsch-österreichischen Grenze ein Nadelöhr im europäischen Schienenverkehr beseitigt. Über die neue Saalach-Brücke können künftig mehr Züge des Personennah- und -fernverkehrs sowie des Güterverkehrs die Staatsgrenze passieren. „Wesentlich sind natürlich die infrastrukturellen Verbesserungen für den Schienenverkehr, darüber hinaus hat der Ausbau aber auch eine hohe symbolische Bedeutung und setzt ein Zeichen für eine enge Kooperation benachbarter EU-Mitgliedstaaten zum Wohle der Bürger.“ so der Vorsitzende der Initiative „Magistrale für Europa“ und Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup.
Deutscher Zulauf auf der „Magistrale“ eingleisig und ohne Elektrifizierung
EU-Beitrittsvertrag muss endlich umgesetzt werden.
Besorgnis erregt allerdings die deutsche Zulaufstrecke. Auf der „Magistrale“ von Freilassing in Richtung München steht derzeit bis zum Bahnhof Tüßling nur ein nicht elektrifiziertes Gleis zur Verfügung. „Der Abschnitt Tüßling – Freilassing muss nun zügig durchgehend zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden, sowie die Achslast auf den EU-Standard von 22,5t erhöht werden. Der Ausbau des Korridors München – Mühldorf – Freilassing wurde bereits im EU-Beitrittsvertrag Österreichs vom 13.1.1995 beschlossen und in einer Vereinbarung der Verkehrsminister Österreichs und Deutschlands vom 22.11.1999 bekräftigt.“ so Konrad Schupfner, Präsident der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein und Bürgermeister der Stadt Tittmoning. „Ich verbinde damit auch die Hoffnung auf ein besseres Nahverkehrsangebot in unserer Region.“
Investitionen in Ausweichstrecken mindern wirtschaftliches Risiko
Zugleich hat die fast zweimonatige Sperrung der „Magistrale“ im badischen Rastatt gezeigt, dass ein Schienennetz an der Kapazitätsgrenze ein hohes gesamtwirtschaftliches Risiko darstellt. Der Schaden der Sperrung beläuft sich laut Medienberichten auf einen dreistelligen Millionenbetrag. In Folge der Havarie am Rastatter Tunnel wurden Forderungen nach mehr Investitionen in Ausweichstrecken und ein besseres Risikomanagement laut. Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern mahnt deshalb: „Die Lehren aus Rastatt müssen bei der aktuell laufenden Bewertung des Streckenabschnitts Tüßling – Freilassing im potentiellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans unbedingt Berücksichtigung finden. Für die Unternehmen in Südostoberbayern und insbesondere im Chemiedreieck bei Burghausen ist eine Schienenanbindung mit mehr Kapazitäten von höchster Dringlichkeit.“