Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich in seiner Regierungserklärung zum Auftakt der neuen Legislaturperiode klar zum Ausbau der Bahn-„Magistrale“ Paris-Budapest in ihrem bisherigen Zuschnitt bekannt.

„Wir werden auch den Aus- und Neubau wichtiger Verkehrsprojekte vorantreiben. Dazu gehört die internationale Schienenanbindung Bayerns nach Osteuropa entlang der Transversale Paris–Budapest über Augsburg und München“, sagte Seehofer im verkehrspolitischen Teil seiner Rede. Die „Magistrale für Europa“ im Zuschnitt der bisherigen TEN-17 ist damit laut Redemanuskript die einzige Fernverkehrsstrecke bzw. internationale Strecke, die der Ministerpräsident namentlich hervorgehoben hat. Im Weiteren ging er lediglich noch auf Nahverkehrsprojekte vor allem für Ballungsräume ein, bei denen er die geplante zweite S-Bahn-Stammstrecke in München als Beispiel nannte.

Gerade auf dem bayerischen Abschnitt liegen die aktuell größten Herausforderungen auf dem deutschen Abschnitt der „Magistrale“, seit die Hochgeschwindigkeitsstrecke Stuttgart-Ulm im Bau ist. Zwischen München, Mühldorf und Freilassing geht der Ausbau lediglich punktuell voran; zwischen Neu-Ulm und Augsburg gibt es auf Jahre hinaus keinerlei Perspektive. Zugleich soll in Bayern nach den Vorstellungen der EU-Kommission die bisherige TEN-17-„Magistrale“ durch künftig zwei parallel verlaufende Äste des neu zugeschnittenen „Rhein-Donau“-TEN-Korridors ersetzt werden.