Umweltverschmutzung macht krank – das ist nichts Neues. Dass jedoch 13 Prozent aller vorzeitigen Todesfälle in Europa auf Luftverschmutzung zurückzuführen sind, ist allarmierend. Laut einer im September veröffentlichten Studie der Europäischen Umweltagentur fordert die zunehmende Freisetzung umwelt- und gesundheitsschädlicher Schadstoffe jährlich mehr als 400.000 Todesfälle in der Europäischen Union.

 „Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Zustand der Umwelt und der Gesundheit unserer Bevölkerung. Jeder muss verstehen, dass wir durch den Schutz unseres Planeten nicht nur Ökosysteme retten, sondern auch Leben (…)“, so der Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, Virginijus Sinkevičius.

42 % der für Luftverschmutzung verantwortlichen Emissionen  stammen dabei vom Verkehrssektor. Ohne Frage: ist Mobilität ein Gewinn. Aber zugleich leiden Mensch und Umwelt zunehmend unter den Folgen des Verkehrs. Besonders in Ballungsräumen ist die Belastung durch Stickstoffoxide und Feinstaub besonders hoch und führt nachweislich zu Atemwegserkrankungen. Hier leistet die „Magistrale für Europa“ einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Mensch und Umwelt: durch die Realisierung aller ausstehenden Maßnahmen zwischen Straßburg und Bratislava bis 2030 können rund 3.500 Züge bzw. zusätzlich 3,5 Mio. Tonnen pro Jahr von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Dies entspricht etwa 220.000 LKW-Ladungen pro Jahr. In der Folge werden 1.020 Tonnen Stickstoffoxide und über 130 Tonne Feinstaub pro Jahr weniger emmitiert.

Neben den reinen Emissionen verschärft das Auto in einem weiteren Punkt die Umweltproblematik: Vergleicht man den Flächenverbrauch der Straßen – und Bahninfrastruktur, so ergibt sich ein Verbrauch beim Kfz von 140 m2, bei der Bahn hingegen von nur 9 m2. Diese Flächen fehlen dann nicht nur als wichtige Erholungsflächen, sondern im Falle von Grünflächen vor allem auch als Luftfilter. Das Gutachten der Europäischen Umweltagentur geht sogar noch weiter. Das  COVID-19 „speziesüberschreitend“ von Tieren auf den Mensch übertragen wurde sei auch ein Resultat des erheblichen Drucks den der zunehmende Flächenverbrauch auf Tiere und Natur ausübe.

Höchste Zeit also die Verkehrsverlagerung auf die Schiene anzugehen. Denn eine Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs auf die Schiene, hat nicht nur ein Sinken der Emissionen und des Flächenverbrauchs zur Folge. Vielmehr bedeutet es eine Steigerung der Lebensqualität und kann zum Schluss sogar Leben retten.

Quelle: EAA